Gerdas Adventskalender

Dienstag, 8. Juli 2014

Du guter alter Nikolaus



Du guter alter Nikolaus

Es rauscht der Wind im Winterwalde
durch die kühle graue Flur
und ein Jeder hofft, - schon balde
find er St. Niklolauses Spur.
Ach, wann wird er endlich kommen
dieser heiß ersehnte Gast ?
Kinder blicken teils benommen
von Baum zu Baum, von Ast zu Ast.
In den Blicken heißes Sehnen,
Fragen, was wird dann geschehn ?
Und mancher tut schon mal erwähnen,
"Ich hab St. Nikolaus gesehn".
Langsam neigt der Tag sich nieder,
Die Winternacht, sie steigt herauf,
als ein leises Raunen wieder,
stoppt der Kinder frommen Lauf.
Da aus dunstigem Gefilde
steigt wie eine Nebelnacht,
ein stilles schattiges Gebilde,
und die Dämmerung ist erwacht.
Kinderblicke werden helle
die Gesichter sind verzückt,
als Niklaus an der Tagesschwelle,
tritt in ihren Sehnsuchtsblick.
Du guter alter Nikolaus
du Freund der Kinder nah und fern,
leer Deinen Sack heut bei uns aus,
wir alle haben dich so gern.



  
Knecht Ruprecht

Knecht Ruprecht spricht: Nun ist es Zeit,
Muss auf den Weg mich machen,
Mein großer Sack steht schon bereit
Gefüllt mit schönen Sachen.

Christkindlein packte ihn mir voll
Mit vielen guten Gaben,
Die ich heut' wieder bringen soll
Den Mädchen und den Knaben.

Zum Wiegenfest wird man beschenkt,
So ist es Brauch auf Erden,
Christkindlein aber nur dran denkt,
Das andere glücklich werden.

Drum heut' in dieser Heiligen Nacht,
Da es einst kam auf Erden,
Da es der Welt das Licht gebracht
Soll allen Freude werden.

Schon stehn' gewiss in jedem Haus
Am Fenster jetzt die Kleinen
Und gucken sehnlichst nach mir aus:
"Will' Ruprecht nicht erscheinen?"

Und atmen froh die süße Luft
Von frohen Weihnachtstagen,
Den Tannen, Kerzen, Küchenduft:
"Nach Weihnacht riecht's", sie sagen.

Und sehn' die Eltern schmeichelnd an
Mit etwas bangem Mute:
"Nicht wahr, ihr sagt dem Weihnachtsmann
Wir brauchen keine Rute!"

Geduld, Geduld, ich komme bald,
Ich hol' euch zu beglücken
Nur noch den Christbaum aus dem Wald,
Um herrlich ihn zu schmücken.

Und eh ihr's dachtet, war ich hier
Ein Rascheln kaum vernommen
Die Glocke ruft - auf geht die Tür:
Weihnachten ist gekommen!

Martha Gärtner 



Knecht Ruprecht

Knecht Ruprecht stapfet durch den Tann'
Und schaut sich alle Bäume an, den besten
Sucht er aus und bringt ihn uns nach Haus.

Knecht Ruprecht stampft mit schwerem Schritt
Und nimmt auch Heu und Hafer mit,
Zu füttern auf der Halde die Rehlein in dem Walde.

Das Christkind hängt den Mond hinein,
Die Sonne auch mit ihrem Schein und all'
Die lieben Sterne die haben wir so gerne.


Weihnachtsschnee

Ihr Kinder, sperrt die Näschen auf,
es riecht nach Weihnachtstorten,
Knecht Ruprecht steht am Himmelsherd
und bäckst die feinsten Sorten.

Ihr Kinder, sperrt die Augen auf,
sonst nehmt den Operngucker:
die große Himmelsbüchse, seht,
tut Ruprecht ganz voll Zucker.

Er streut - die Kuchen sind schon voll
er streut - na, das wird munter:
er schüttelt die Büchse und streut und streut
den ganzen Zucker runter.

Ihr Kinder sperrt die Mäulchen auf,
schnell! Zucker schneit es heute;
fangt auf, holt Schüsseln - ihr glaubt es nicht?
Ihr seid ungläubige Leute!

Paula Dehmel
   

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